Mamasita Chocolate

Vorweg, wir sind immer noch in Las Perlas - dieses unbekannte Paradies lässt uns noch nicht los. Es ist einfach zu schön hier. Mit seinem nun kristallklarem Wasser und unverspurten, einsamen Sandstränden. Es ist nur die Regenzeit gekommen und jeden Tag bietet der Himmel ein Schauspiel an wundersamen Wolkenformationen und täglichem Regen.

Wir kennen unsere Lieblingsbuchten bereits und anscheinend kennt man uns auch schon. In einer Bucht, die wir Muschelbucht benannt haben - da es dort so viele Muscheln gibt - kommen täglich die Fischer in ihren buntbemalten Booten vorbei. Sie bleiben stehen, fangen an mit uns zu plaudern und manchmal kaufen wir 3 Langusten für 10 Dollar - also es fehlt uns eindeutige an nichts. Meistens fragen die Fischer nach Wasser oder Coca Cola oder auch nach etwas zum Essen.

Auf einem der Boote fährt immer ein kleiner Bub mit seinem Vater und auch er fragte nach Coca Cola. Letztens war Coca Cola leider aus aber ich hatte gerade einen Schokoladekuchen gemacht und gab den beiden etwas davon. Der Vater kostete vor und dann gab er seinem Sohn etwas ab und der grinste. Voll süß. Am nächsten Tag kam ein anderer Fischer vorbei und fragte nicht nach Wasser oder Coca Cola sondern gleich nach „Pastel de chocolate“. Er bekam sein Stück und fuhr dankend ab.

2 Wochen später waren wir wieder in dieser Bucht und Vater und Sohn kamen wieder zu uns Hallo sagen. Tatsächlich hatte ich rein zufällig schon wieder einen Schokoladekuchen gemacht. Die Fischer luden uns zu einer Fiesta in ihrem Dorf „Pueblo Esmeralda“ ein, das schon seit 2 Tagen geht und noch weiter 2 Tage dauern wird. Also um ehrlich zu sein, wir waren noch in keinem der kleine Dörfer auf den Inseln, natürlich auch aus Vorsicht wegen Covid, aber so eine Einladung der muss man ja nachkommen.

OK. Gesagt getan. Aber zu einer Fiesta muss man doch etwas mitbringen. Also machte ich Schokoladekuchen, die doppelte Menge. Mit einem kleinen Missgeschick verwechselte ich Mehl und Maizena. Egal, es war soviel Schokolade drinnen - das hat man fast!! nicht gemerkt. Es ist nur immer mehr geworden im Mund ...

Wir machten aus Kokospalmenblätter eine Tablet und schichtetet die Stücke in 2 Ebenen auf. Ab zum Fest. Die Musik war schon laut zu hören und wir landeten mit dem Dinghi an - das Riesen Palmenblatt in der Hand, echt tricky. Sofort kamen die Einheimischen herbei und halfen uns mit dem Boot. Das Kokospalmenblatt- Tablett wurde durch die Menge - hauptsächlich junge Leute - zum Haus des Bürgermeisters gebracht. Die Frau des Bürgermeisters - mit Riesen- Lockenwickler im Haar und als einzige mit einer Maske, wie ich auch - übernahm den Kuchen und gab uns Platz auf ihrer Veranda. Auf der Straße standen die jungen Leute, tranken Bier und wippten zur super lauten Musik. Dann wurden wir im Ort herumgeführt und eine Traube von kleinen Kindern ließ uns nicht aus den Augen. „Fiesta de la Luz“, das Fest des Lichtes erfuhren wir, auch um die Regenzeit zu begrüßen. Und dann sah ich die Frau Bürgermeister, wie sie auf der Straße von einem Tisch aus jedem der Kindern ein Stück meines Kuchens gab und ein Stück Serviette dazu. Anstand muss sein 🙂

Und ich freute mich wirklich riesig! Mir ging das Herz auf bei diesen vielen glücklichen Kindergesichtern. Und so wurde ich „Mamasita Chocolate“.